Atlantis - Das heilige Vermächtnis


Die Geschichte

Howard Brooks ist Luftfahrtingenieur bei den Zeppelin - Werken. Er befindet sich auf einem routinemäßigen Flug  von Deutschland nach New York, im Jahre 1937, an Bord der berühmten Hindenburg. Eines Morgens wird er von zwei Attentätern niedergeschlagen. Als er wieder zu sich kommt, ist das Schiff sabotiert worden. Im Maschinenraum findet er den verletzte Lou Garetti, welcher ihm von einem Treffen in New York erzählt, an dem Howard teilnehmen soll. Hier erfährt er, dass er einer der drei Erben von Atlantis sei. Jeder von ihnen besitzt ein Stück von einem Medaillon, welches den Weg nach Atlantis zeigt.  So gilt es erst einmal die anderen beiden zu finden und sich dann gemeinsam auf die Suche nach der versunkenen Stadt zu machen.


Howard fliegt nach New York
Die Grafik

Alle „Atlantis“ Teile waren zu ihrer Zeit grafisch Top und auch „The Secrets of Atlantis“ folgt dieser Tradition. Mag man von Renderadventuren halten was man will,  sie sehen einfach super aus. Dieses mal wurde die Grafik an alte Filmklassiker, wie zum Beispiel „Casablanca“, angelehnt. Dies sieht man vor allen an den Charakteren und deren Frisuren. Der zeitliche Rahmen, in dem die Handlung spielt, passt  auch perfekt. Für Abwechslung sorgen die verschiedenen Orte, die wir bereisen werden. Während das Innenleben der Hindenburg und das Empire State Building eher kühl wirken, ist es auf dem Casinoschiff  im Hafen von Macau schon richtig romantisch. Danach kommt Indien recht märchenhaft daher und der Tempel im sonst eher kargen Mesopotamien erinnert an alte „Egypt“ Spiele.
Natürlich gibt es auch wieder schöne Zwischensequenzen zu sehen. Die längeren, meist Kapitel abschließenden, sind wie gewohnt in Vollbild. Andere, welche meist nur einzelne Handlungen zeigen, sind kleiner und werden mittig im Hindergrundbild abgespielt. Im Menü kann die Grafikqualität (hoch und niedrig) und Bildschirmgröße (4/3 u. 16/9) eingestellt werden.


Tempel in Indien
Verpackung, Steuerung & Technisches

Das Spiel erscheint auf einer DVD in einer einfachen DVD - Box. Es lieg ein gedrucktes 11-seitiges Handbuch bei. Gespielt wird komplett mit der Maus in der ersten Person. Wir bewegen uns mit einem Klick auf die linke Maustaste durch die einzelnen  Bilder, welche alle in einer 360°- Ansicht bewundert werden können. Die Mausempfindlichkeit ist dabei recht hoch und kann auch nicht verlangsamt werden, daher  ist anfangs etwas Übung nötig, um keine allzu hektischen Bewegungen zu machen. Im Menü, welches durch drücken der Esc. Taste erscheint, kann die Maus bei Bedarf invertiert werden. Damit spielt es sich allerdings schlechter, wie ich finde.
Durch drücken der rechten Maustaste erscheint das Inventar am unteren Bildrand, wo alle gefundenen Dinge gelagert und bei Bedarf kombiniert werden müssen. Um Gespräche zu führen, klicken wir einfach die entsprechende Person an und wählen dann ein Symbol aus, welches das Thema bestimmt. Dabei muss man immer alle Symbole abarbeiten, eine bestimmte Reihenfolge muss nicht eingehalten werden.
Sterben wird man auch ab und an. Dann beginnt das Spiel an einem früheren Punkt erneut. Einen extra Speicherstand laden muss man dazu nicht. Anders als im Vorgänger gibt es keine Actioneinlagen. Gespeichert kann jederzeit werden. Dazu stehen aber nur zehn Speicherstände zur Verfügung. Wer mehr benötigt, muss daher ältere wieder überschreiben. Da das Spiel allerdings sehr linear ist, sollte ein Überschreiben keine großen Auswirkungen haben. Das Spiel lief bei mir ohne Abstürze und Sackgassen konnte ich ebenfalls keine finden. Insgesamt gesehen ist die Steuerung, bis auf die Mausgeschwindigkeit, sehr einfach und schnell zu erlernen.  Sie wird sicher niemanden vor große Probleme stellen.


Die Hindenburg über Macau
Sprache und Musik

Die Sprecher der deutschen Version machen ihre Sache recht gut. Einige kleine Nebenrollen sind nicht ganz gelungen, aber die Hauptrollen sind gut besetzt und tragen zum Gelingen des Spieles bei.
Musikalisch ist „Atlantis 5“ allerdings Spitze. Eine durchgehende Klangkulisse begleitet uns auf unserer Reise und wird an die verschiedenen Orte perfekt angepasst. Dazu gesellen sich die üblichen Umgebungsgeräusche wie Vogelzwitschern, Feuerknistern und das Rauschen von Wasserfällen. Diese sind  allerdings meist in die Musik eingebunden und verschwinden, sobald man die Musik ausstellt. Dann wird es totenstill. Im Menü kann die Lautstärke der Musik, Sprache und FX getrennt voneinander eingestellt werden. Unter FX zählen nur die Geräusche, welche beim Betätigen der einzelnen Maschinen oder ähnlicher Aktionen anfallen.


Kate ist in Gefahr
Rätsel

Erstaunlich viele Gespräche gibt es in „ Atlantis 5“ zu führen. Dies kommt nicht nur der Geschichte zu gute, sondern beschert uns auch den einen oder anderen Botengang, um unsere Gesprächspartner glücklich zu machen. Dazu gesellen sich einige Inventarrätsel. Dies ist aber nicht unsere Hauptaufgabe, denn „ Atlantis“ hat viel mehr zu bieten. So gibt es ein klassisches Schieberätsel um eine Tür zu öffnen, ein Brettspiel um Kristalle zu sammeln, eine Fahrstuhlsteuerung, die umgeklemmt werden muss, um ein gesperrtes Stockwerk zu erreichen, eine Runde Pokern, um ein Artefakt zu gewinnen und vieles mehr. Nicht alle dieser Minispielchen sind neu, machen aber  Spaß und sind fast immer gut in die Geschichte eingebunden. Die Rätseldichte ist dabei erfreulich hoch. Der Schwierigkeitsgrad schwankt zwischen leicht und mittelschwer. Es gibt allerdings meist reichlich Hinweise zu den einzelnen Rätseln, und wie Pokern funktioniert, erfahren alle Nichtzocker zur Not auch im Handbuch des Spieles. Einziges Manko ist, dass einige Gegenstände erst anzeigen, wenn man sie braucht. Zum Beispiel kann man eine recht gut sichtbare Aloe Pflanze erst nehmen, wenn uns jemand sagt, wo sie zu finden ist. Dabei bin ich schon des Öfteren daran vorbeigelaufen und habe sie bewundert, nur zeigte sie in diesem Moment noch nicht an. Dies kommt zum Glück  recht selten vor, wäre aber vermeidbar gewesen.

Sudoku-Rätsel in Indien
Fazit

Es scheint ein Trend zu werden, dass Adventure kein Ende mehr haben und stattdessen auf eine mögliche Fortsetzung verweisen. Dann hilft nur beten, dass diese auch wirklich erscheint. Auch im neuen „ Atlantis“ ist dies leider wieder der Fall. Schade, denn ansonsten gibt es nicht viel auszusetzen. Die Geschichte ist nicht unbedingt etwas neues, aber sie weiß zu gefallen.  Sie ist zwar etwas Klischeebeladen und die Grenzen zwischen gut und böse von Anfang an klar definiert, aber was soll’s. Eine „Indiana Jones“ Abenteuergeschichte spielen sicher viele gern. Die Rätsel sind abwechslungsreich und reichlich vorhanden, die Sprecher gut und die Musik stimmungsvoll. „Atlantis 5“ hat mir überraschend gut gefallen und ich kann es jedem nur empfehlen es einmal zu spielen, es sei denn, man  kann mit Spielen aus der ersten Person nichts anfangen.
Bisher waren die „Atlantis“ Spiele immer abgeschlossen und hatten nie viel miteinander zu tun. Man kann sie alle fünf problemlos spielen, ohne dass man die Vorgänger kennen muss. Dies wird sich dann ja wohl bei einem möglichen sechsten Teil ändern. Hoffen wir, dass er auch erscheint, denn ich will endlich nach Atlantis und nicht bis in alle Ewigkeit in New York festsitzen.


Die 3 Gefährten
Systemanforderungen

  Prozessor 1GHz,, DirektX 9 kompatible Grafikkarte 32MB, DirektX 9 kompatible Soundkarte, DVD-ROM Laufwerk, 2 GB freier Festplattenspeicher, Maus und Tastatur, 256MB RAM,
Windows 98 SE/2000/XP, DirektX 9.0c

USK: ohne Altersbeschränkung
Hersteller
Atlantis Interactive Entertainment/Nobilis

2006

Mehr Bilder zum Spiel
Pressemitteilung zum Spiel

Warten auf die Fortsetzung

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10.Feb.2007. Uwe Eiselt