Lilly Looking Through

Geschichte:

Lilly und ihr kleiner Bruder Row spielen draußen vor dem Haus, als zwei äußerst faszinierende Gegenstände ihr Interesse wecken. Während Row versucht die seltsam funkelnde Fliegerbrille in seinen Besitz zu bringen, bemüht sich Lilly darum, ein leuchtend rotes Stück Stoff, das sich in einem Ast verfangen hat, zu erreichen. Gerade als sie die Hand danach ausstrecken will, erhebt sich das rote Tuch in die Luft, wickelt sich um Row und trägt ihn davon. Lilly braucht nicht lang, um sich von dem Schreck zu erholen und ohne noch einmal darüber nachzudenken, fasst sie einen Entschluss: Sie wird sich auf die Suche nach Row machen und ihn wohlbehalten nach Hause zurückbringen. Tapfer nimmt sie die Verfolgung auf ...

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Grafik:

Von der Grafik bin ich hellauf begeistert. Selten habe ich eine Spielwelt erblickt, die meine Fantasie so angeregt hat, wie die in Lilly Looking Through; hier scheint in der Tat ALLES möglich. Hightech oder Magie, Realität oder nur die Vorstellungskraft eines Kindes?  Die Bilder geben keine eindeutigen Antworten, sondern laden dazu ein gedanklich mit den verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten zu spielen. Und die Gestaltung dieser Welt lässt sich nur mit dem Begriff 'wunderschön' treffend beschreiben. Mehr als einmal habe ich eine neue Szene betreten und gedacht: Uiiiii! Ist das schön gemacht! Traumhafte Kulissen und abwechslungsreiche Animationen erheben dieses kleine Abenteuer zu einem wahren Augenschmaus.
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Installation & Steuerung:

Getestet habe ich die herunterladbare Review-Version. Die Installation war in minutenschnelle abgeschlossen und verlief völlig problemlos. Lilly Looking Through lässt sich einfach handhaben: Der Spieler steuert nicht, wie in einem Point & Click Adventure sonst üblich, ausschließlich die Hauptfigur und verwaltet dabei ein mehr oder weniger großes Inventar, sondern manipuliert mit der linken Maustaste alle Charaktere und auch die Umgebung direkt - mit unmittelbaren Konsquenzen. Ein Inventar gibt es nicht, gefundene Gegenstände werden sofort eingesetzt. Am unteren Bildschirmrand befindet sich eine Schaltfläche mit verschiedenen symbolisch dargestellten Optionen: z.B das X-Symbol zum beenden des Spiels oder das Zahnradsymbol, das ein kleines Untermenü öffnet, in dem man u.a. auf die automatisch gespeicherten Spielstände und die Lautstärkeregelung zugreifen kann. Eigene Spielstände können nicht angelegt werden. Ein neues Spiel wird durch Aufruf des 1. Auto-Save gestartet.
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Ton und Musik:

Auf gesprochene Worte wurde fast vollständig verzichtet. Die wenigen Ausnahmen wurden nicht vom Englischen ins Deutsche übertragen, aber das wäre auch des Guten zu viel gewesen. Row ruft einmal "Lilly, Help!" und Lilly sagt vielleicht 2x was zu ihrem Bruder. Ein weiterer kurzer Satz fällt gegen Ende des Spiels und das war es auch schon an gesprochenem Text. Ebensowenig wird laut gedacht. Lilly Looking Through kommt aber sehr gut ohne Stimme aus, denn die ausdrucksstarken Bilder sprechen für sich. Die gefühlvolle Musik unterstreicht die Handlung wirkungsvoll - spannende, futuristisch anmutende oder magische Momente werden klangvoll in Szene gesetzt. Die gekonnt eingepflegten Geräusche sorgen für weitere stimmungsvolle Akzente. Alles in Allem kann sich Lilly Looking Through, trotz fehlender Sprache, auf jeden Fall auch hören lassen.
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Rätsel:

Die Hauptaufgabe besteht darin, für Lilly einen Weg von einem abgeschlossenen Bereich in den nächsten zu finden. Jede Szene hält Hindernisse bereit, die nur durch bestimmte Aktionen, in der richtigen Reihenfolge und zur rechten Zeit ausgeführt, überwunden werden können. "Zur rechten Zeit" bedeutet in der Regel, dass Lilly mit Hilfe der 'magischen' Fliegerbrille zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechseln muss, um weitere Handlungsmöglichkeiten zu bekommen. Manchmal heißt es aber auch einfach nur, den richtigen Zeitpunkt für eine Aktion, z.B. einen Sprung zu erwischen. Natürlich gibt es auch einige Rätsel zu lösen, der Schwierigkeitsgrad liegt dabei allerdings nicht besonders hoch. Ein einfaches Hilfesystem zeigt auf Wunsch an, womit wir uns als nächstes beschäftigen sollten.
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Fazit:

Lilly Looking Through hat mir so gut gefallen, dass ich, einmal mit spielen angefangen, gar nicht mehr aufhören wollte. Zunächst war es die entzückende Hauptfigur, die mich augenblicklich für sich einnahm, doch im weiteren Verlauf hatte es mir mehr und mehr auch die wunderschön in Szene gesetzte, geheimnisvolle Spielwelt angetan. Obwohl die Aufgaben nicht sonderlich schwierig sind, entfalten sie dennoch eine ganz eigene mitreißende Dynamik, der man sich nur schwer entziehen kann: Man möchte unbedingt den Ausweg für Lilly finden und sehen wohin die Reise noch führt. Was ich allerdings kritisch anzumerken habe, ist die wirklich sehr knapp bemessene Spiellänge.  Einen kurzen Nachmittag oder Abend, mehr wird man als erfahrener Abenteurer für Lilly Looking Through sicher nicht aufbringen müssen. Trotzdem: Das kleine Abenteuer ist so unterhaltsam, dazu auch so liebevoll und hübsch gemacht, dass ich es euch auf jeden Fall empfehlen möchte. Wer noch unsicher ist, greift lieber erstmal zur Demo - es lohnt sich.
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Minimale Systemanforderungen:
  • Betriebssystem: Windows XP oder spätere Version
  • Prozessor: 2.33 GHz  x86-kompatiblerProzessor oder besser
  • Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
  • Festplatte: 420 MB freier Speicherplatz
USK: ab 0
Geeta Games/Headup Games
2013

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Petra S. für Uwes Adventureseite, Oktober 2013


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