Memento Mori
Die Spur des Todesengels

Die Geschichte

Ein dringender Telefonanruf ihres ehemaligen Chefs Oberst Ostankovic reißt die junge Interpol-Kommissarin Larisa, genannt „Lara“, Svetlova aus ihrem Alltagstrott und verwickelt sie in einen mysteriösen Fall von Kunstraub- und Fälschung. Halb inständig bittend, halb rüde befehlend weist sie der Oberst an, ihren Freund Maxime Durand ausfindig zu machen und ihn umgehend nach St. Petersburg zu beordern, damit er inoffiziell Ermittlungen in der weltberühmten Eremitage durchführen kann. Durand, der gerade dabei ist sich ein neues Leben aufzubauen, ist von diesem Auftrag nicht sonderlich begeistert, aber der Oberst hat ihn in der Hand und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf den Weg nach Russland zu machen. Kaum dort angekommen, stößt Max auf einen unheimlichen tätowierten Mönch und gerät bei dessen Verfolgung in tödliche Gefahr. Mit Laras Hilfe, die über ihre Quellen bei Interpol weitere wertvolle Informationen beisteuern kann, findet er einen geheimnisvollen Orden in Finnland, der einen alten, längst in Vergessenheit geratenen, Kult pflegt. Doch noch immer sind zu viele Fragen offen und so macht sich auch Lara auf den Weg nach Portugal und Schottland, um weitere Puzzelstücke zusammenzutragen. Während Lara Kopf und Kragen riskiert, um Max bei seinen Ermittlungen zu unterstützen, damit sie den Oberst endlich zufrieden stellen können, gerät ihr Freund immer tiefer in das Netz einer teuflischen Intrige. Aber wer steckt dahinter und was hat Max’ Bruder André mit all dem zu tun?! Die Antworten auf diese Fragen wird Max Durand teuer bezahlen müssen – und wenn er nicht aufpasst sogar mit seinem Leben!
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Die Grafik

Grafisch wartet Memento Mori mit einer ganzen Menge Spezial-Effekten auf, die ein technisch versierterer Spieler sicher auch mit Namen benennen könnte, ich begnüge mich damit festzustellen: MM sieht klasse aus! Und das sage ich über ein Spiel, das vollständig in 3D erstellt wurde! Bis dahin hatte ich mit komplett in 3D erstellten Adventures immer meine Schwierigkeiten, denn auch wenn die reine 3D-Optik zuletzt auch in Point&Click-Abenteuern immer besser wurde, fehlte es zu häufig noch an formschönen Details, stil- und stimmungsvollen Hintergründen oder unmögliche Perspektivwechsel haben den Gesamteindruck negativ getrübt. Davon kann bei MM nicht mehr die Rede sein – stellenweise können die Szenarien mit den schönsten vorgerenderten 2D/2,5 Hintergründen mithalten und die Kamera befindet sich immer genau da, wo sie hingehört, damit man nichts – keinen Effekt und keinen Gegenstand! – übersehen kann. Die Unterschiede der einzelnen Schauplätze wurden perfekt herausgearbeitet und die zahlreichen Animationen und wirklich großartigen Licht- und Schatteneffekte tun ein Übriges um den Spieler glaubhaft von Lyon nach St. Petersburg oder in ein altes Kloster in Finnland zu versetzen; um nur einige der zahlreichen Orte zu nennen, die bei der spannenden Spurensuche von unseren 'Helden' aufgesucht werden.
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Verpackung & Steuerung

Die DVD-Box mit dem Spiel Memento Mori steckt in einer todschicken dunkelroten Hochglanzschachtel mit Klappdeckel, die durch den geprägten silbernen MM-Schriftzug und einen schaurig schönen stilisierten Todesengel zum echten Hingucker wird. Ein ansehnliches Handbuch erklärt ausführlich Installation und Steuerung und bietet auch Platz für eigene Notizen. Die Installation beginnt automatisch nach dem einlegen der DVD (oder kann über den Arbeitsplatz initiiert werden) und nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Auf meinem Rechner gab es keinerlei Probleme und über das auf dem Desktop angelegte Icon kann das Spiel dann jederzeit gestartet werden. Die für Adventurespiele typische Point&Click-Steuerung wurde angenehm übersichtlich und bedienfreundlich gestaltet: Fährt man mit der Maus über den Bildschirm dann erscheint bei interessanten Objekten ein Augensymbol, das darauf hinweist, dass man sich diesen Gegenstand näher ansehen kann. Ist darüber hinaus auch eine Interaktion möglich, so unterteilt sich das Symbol in zwei Hälften: Die obere der zur Auswahl stehenden Möglichkeiten wird mit der rechten, die untere mit der linken, Maustaste ausgeführt, wobei das Zahnrad für „benutzen“ (auch mit Inventargegenständen) und die greifende Hand für „mitnehmen“ (ins Inventar aufnehmen) steht. Erfreulicherweise verschwinden Dinge, die für den weiteren Verlauf nicht wichtig sind, nach einmaligen anschauen sofort und endgültig aus dem Blickfeld, so dass man nicht in Versuchung gerät, sie wieder und wieder anzuklicken. Damit einem aber auch wirklich nichts Wichtiges entgeht, steht eine Hotspot-Anzeige zur Verfügung: Ein Druck auf die Tabulator-Taste und mit unterschiedlich gefärbten Ringen werden die für das Spiel relevanten Dinge gut sichtbar markiert und man kann auf Anhieb erkennen, ob sie für das Weiterkommen wichtig sind (rot!) oder nur den Zweck haben, die Atmosphäre zu verdichten (grau!). Das Inventar klappt automatisch auf, wenn man mit der Maus über den oberen Bildschirmrand fährt und mit Rechts- und/oder Linksklick können die einzelnen Gegenstände untersucht oder für eine andere Aktion ausgewählt werden. Achtung: Es kommt häufiger vor, dass man ein Objekt im Inventar näher betrachten und gegebenenfalls in der Nahansicht auseinander nehmen muss. Ansonsten kann man über das entsprechend gekennzeichnete Symbol im Inventar/am oberen rechten Bildschirmrand und auch mit der Escape-Taste das Spielmenü erreichen und dort Einstellungen korrigieren, ein neues Spiel starten und Spielstände sichern oder laden. Speicherplätze stehen, so weit ich feststellen konnte, unbegrenzt – in jedem Fall aber ausreichend! – zur Verfügung. Zum Abschluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass man jederzeit mitten im Spiel mit der ‚Start/Windows-Taste’ einen kurzen Ausflug zum Desktop unternehmen und dann ohne Probleme zu Memento Mori zurückkehren kann. Diese Eigenschaft finde ich persönlich sehr praktisch, ist aber leider immer noch nicht bei jedem Adventure Standard oder anders ausgedrückt, so reibungslos, wie bei Memento Mori möglich.


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Ton, Musik und Stimmen

Akustisch reiht sich MM in die mittlerweile erfreulich lange Reihe der sehr gut vertonten Adventurespiele ein. Die Spielfiguren wurden gekonnt synchronisiert und besonders bei den Hauptfiguren gibt es sowohl an der Sprecherauswahl als auch an der Betonung nichts – aber auch rein gar nichts! – auszusetzen. Okay … vielleicht doch?! Aber das ist wirklich nur eine Kleinigkeit und kaum der Rede wert: André, Max Bruder, klingt im Vergleich zu den übrigen Hauptpersonen an vielen Stellen etwas hölzern. Das fällt leider deshalb so unangenehm auf, da André ja eine sehr wichtige Figur ist und man gerade bei ihm eine ebenso professionelle glaubwürdige Sprecherleistung voraussetzt, wie es bei Oberst Ostankovic, Max oder Lara der Fall ist.

Musikalisch ist mir vor allem aufgefallen, dass sich das schöne melancholische düstere Klavierthema, das sich durch das gesamte Spiel zieht, verdächtig nach ‚Overclocked’ anhört. Stammt es etwa von selbem Komponisten oder wurde es nur wieder verwertet? Egal! – denn trotzdem: Die sparsam und gerade deshalb so wirkungsvoll eingesetzte Musik und die gut abgestimmte dezente Geräuschkulisse haben einen äußerst positiven Eindruck bei mir hinterlassen.


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Rätsel

Die Rätsel in MM bestehen hauptsächlich aus Inventarrätseln, die man ohne größere Schwierigkeiten lösen kann. Hin und wieder muss man ein Objekt im Inventar auseinander nehmen, um an ein weiteres dringend benötigtes Stück zu kommen. Daneben gilt es im richtigen Augenblick Telefongespräche zu führen oder eine Email zu verschicken, worauf man aber eigentlich immer sehr deutlich aufmerksam gemacht wird. Dazu wird auch noch die ein oder andere kleine Logikaufgabe gestellt: Mal muss der Zugangscode für eine Geheimtür oder einen Safe geknackt, mal ein technisches Problem (in Form von zu verbindenden Kabeln) gelöst werden. Aber auch an dieser Art Rätsel beißt man sich nicht die Zähne aus. An einigen Stellen wird man dann auch noch – scheinbar – unter Zeitdruck gesetzt. Meistens in Gesprächen, aber auch bei einigen Handlungen, wird ein Zeitbalken eingeblendet und innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne soll man sich dann für eine der angezeigten Möglichkeiten entscheiden: Reagiert man besser positiv oder negativ oder stellt man doch lieber erst noch Fragen? Keine Sorge! – es kommt nicht darauf an. Ist die Zeit abgelaufen darf man es einfach noch einmal probieren und hat man sich so entschieden, dass es nicht voran geht, darf man es auch noch einmal mit den anderen Möglichkeiten versuchen. Die Rätsel wurden sehr stimmig gestaltet und platziert und reißen einen nie aus dem spannenden Spielgeschehen. Im Gegenteil! -  sie unterstreichen die Handlung, so wie es in einem guten Adventure sein sollte. Unterm Strich kann ich festhalten, dass die Rätselkost interessant und durchaus abwechslungsreich zubereitet wurde und sie insgesamt eher einfach und deshalb gut lösbar, auch für Adventureneulinge, ausgefallen ist.
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Fazit

Memento Mori kann sich sowohl hören als auch sehen lassen und muss sich dabei vor keinem aktuellen Vertreter des Genres verstecken; doch das Besondere an diesem Abenteuer ist eindeutig die spannend inszenierte und fesselnd erzählte Geschichte, die mit ihren überraschenden Wendungen und einem (bzw. mehreren!) ebenso überraschenden Ende (n) den Spieler in Atem hält. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn sogar etwas enttäuscht war, denn zunächst wird man mit eher belangloser Ermittlungsarbeit im Kriminallabor und am Bürocomputer ein wenig eingelullt. Aber das hat, wie sich bald zeigt, durchaus einen dramaturgischen Wert, denn dadurch wird man umso heftiger von der Konfrontation mit Angst und Gewalt, der man sich im weiteren Verlauf des Geschehens plötzlich und unerwartet gegenübersieht, getroffen. Unvermittelt wird aus einem simplen Fall von Kunstraub- und Fälschung, den die beiden sympathischen Protagonisten aufklären müssen, ein hoch spannender Mystery-Thriller. Durch den geschickten Einbau von Schlüsselszenen, die, je nachdem wie man diese Stellen meistert, ein unterschiedliches Ende bescheren, wird zugleich auch das größte Manko reiner Adventures beseitigt, indem ein Anreiz zum mehrmaligen durchspielen geboten wird. Wenn ich zu Beginn darauf hinwies, dass die Story „fesselnd erzählt“ wird, darf man das ruhig auch wortwörtlich und nicht nur im übertragenen Sinn verstehen: Neben der insgesamt wirklich guten professionellen Synchronisation, hat insbesondere die Stimme des ‚unsichtbaren’ Erzählers, mit seinen Unheil verkündenden Kommentaren als Einleitung zum nächsten Spielabschnitt, einen entscheidenden Anteil an der spannenden düster bedrohlichen Atmosphäre die sich mit zunehmender Spieldauer immer weiter aufbaut. Die Rätsel sind gut lösbar und wurden geschickt in die Handlung eingebaut, so dass man zu keiner Zeit aus der packenden Handlung heraus gerissen wird. Mir hat Memento Mori so außerordentlich gut gefallen, weil es einige Wendungen in diesem Adventure gegeben hat, die ich so nicht erwartet hatte und ich von diesen Ereignissen wirklich vollkommen überrascht wurde. Wer es nicht übel nimmt, dass sich ein vermeintlich realitätsnahes ‚Wer hat Was getan’ -Spiel zu einem unheimlich(en) ‚fantastischen’ Abenteuer entwickelt, der sollte hier unbedingt zugreifen.  

 

Für mich persönlich ein heißer Anwärter auf das Adventure des Jahres.

 


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Systemanforderungen

Windows XP/Vista, DirectX 9.0C
Pentium 4 mit 1.6 GHz oder vergleichbarer Prozessor
512 MB RAM XP. 1GB RAM Vista, 5 GB freier Festplattenspeicher
DirectX kompatible Grafikkarte mit 256 MB und Pixel Shader 2
DVD-Laufwerk

USK ab 12 Jahre

2008
dtp/Centauri Produktion

Mehr Bilder zum Spiel
Pressemitteilung zum Spiel

  16.Dezember 2008.
Petra "Subutexa" S. exklusiv für Uwes Adventureseite

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