Sinking Island
Mord im Paradies


Die Geschichte

Die maledivische Insel Sagorah ist genau das, was man sich unter einem Urlaubsparadies vorstellt. Lange weiße Strände mit Palmen und durch ihre Abgeschiedenheit auch jede Menge Ruhe. Dies dachte sich wohl auch der Milliardär Walter Jones und ließ einen gigantischen Hotel-Turm auf der Insel errichten. Jedoch kurz vor der Fertigstellung wird seine Leiche am Fuße der Klippen gefunden. Der Rollstuhl verfing sich oberhalb der Felsen, was zuerst auf einen Unfall schließen lässt. Schon bald gibt es aber erste Indizien, welche auf Mord deuten. Wer hätte ein Interesse am Tod des alten Mannes haben können?
 Polizei- Ermittler Jack Norm werden die Untersuchungen anvertraut. Zum Tatzeitpunkt befanden sich nur zehn Personen auf der Insel und jeder hätte einen Grund gehabt den äußerst unbeliebten Industrie Magnaten zu töten. Erschwert werden Jacks Ermittlungen zusätzlich durch einen gewaltigen Hurrikane, der über die Insel fegt und dass diese langsam im Meer versinkt.
Bei „Sinking Island“ handelt es sich um einen klassischen Whodunit Krimi. Eine begrenzte Anzahl an Verdächtigen, ein abgelegener Tatort und ein Ermittler, wer sich dabei an Agatha Christies "Und dann gab’s keines mehr" erinnert fühlt, liegt damit nicht falsch.


Jack Norms Ankunft auf der Insel
Die Grafik

Benoît Sokals Spiele konnten bisher immer mit wunderbaren Grafiken glänzen und das ist auch in „Sinking Island“ nicht anders. Ein Sturm zieht über die Insel hinweg, aber anders als in anderen Adventuren sehen wir es dieses mal auch, da sich alle Palmen sehr realistisch im Wind und im Regen biegen. Blitze zucken am Himmel und die Wolken ziehen schnell vorbei. Genau so habe ich mir das in vielen anderen Spielen immer gewünscht. Schade eigentlich, dass die Insel so schnell versinkt und wir deshalb sehr bald nur noch im Hotel unterwegs sind. Auch dieses ist sehr schön und detailliert gestaltet. Die Zimmer sehen sich zwar alle recht ähnlich, aber in den Lobbys und Privatgemächern des Hausherren gibt es Luxus pur. Irgendwie fühlte ich mich immer etwas an die Titanic erinnert, wenn ich durch das Hotel gestreift bin um meine Verdächtigen zu suchen. Diese sind nämlich sehr aktiv und immer wo anders zu finden. Sie können auch nicht so ganz mit den perfekten Hintergründen mithalten. Zu steif sind ihre Körper und noch etwas ungelenk ihre Bewegungen in den Nahaufnahmen. Mundbewegungen bestehen daher nur aus öffnen und schließen. 

Das Opfer Walter Jones
Verpackung & Steuerung

“Sinking Island“ erscheint auf einer DVD in einer DVD-Box, welche sich zusätzlich noch in einer aufklappbaren Pappschachtel befindet. Dem Spiel liegt ein 24-seitiges Handbuch bei.
Gespielt wird komplett mit der Maus. Es gibt Symbole für Nehmen, Reden, Untersuchen und Foto machen, welche mit einem einfachen Mausklick ausgeführt werden. Jack kann laufen und bei Doppelklick auch rennen, mehr Möglichkeiten um schneller voran zu kommen gibt es nicht. Das Inventar befindet sich oben rechts und darin landen alle unsere gefundenen Gegenstände.  Die Steuerung ist sehr leicht zu erlernen und funktioniert auch einwandfrei.
Eine Besonderheit ist unser PPA (Personal Police Assistent), welcher ebenfalls oben rechts zu finden ist. Hier finden wir die Personendatenbank. Darin werden alle Personen beschrieben und Tatsachen, welche sie be- und entlasten, einzeln aufgeführt. Des Weiteren finden wir die Hinweisdatenbank. Darin befinden sich alle Aussagen, Beweise, Dokumente, Finger- und Fußabdrücke. Während des Spielens werden 13 Fragen zu beantworten sein. Zum Beispiel, "Wer war vor dem Mord als letzter in der Bibliothek?". Links werden angezeigt wie viele Beweise, Aussagen etc. wir zum Beantworten brauchen. Sortieren wir sie richtig ein, ist das Rätsel gelöst. Den aktuellen Ermittlungsstand zeigt ein großes Puzzle an, welches bei jeder richtig beantworteten Frage ein neues Feld und am Ende den Täter frei gibt.
Das Spiel bietet zwei Spielmodi an. Den Zeitdruck-Modus, wo gegen die Uhr gespielt wird und es so zum "Game over" kommen kann, falls man zu langsam ist und den Adventure-Modus, wo wir in Ruhe rätseln können, ohne bestraft zu werden. Hier ist es nicht möglich zu sterben/scheitern.
Gespeichert werden kann zu jeder Zeit und beliebig oft. Ladet man einen Speicherstand, gibt es eine schriftliche Zusammenfassung der bisherigen Ermittlungen. Eine schöne Sache, wenn man mal ein paar Tage nicht gespielt hat. Diese kann aber auch abgebrochen werden.


Leider ist das Wetter wenig paradiesisch.
Sprache und Musik

Musik spielt leise im Hintergrund. Meist Melodien mit Klavier und Streichern, welche etwas melancholisch klingen, aber nie nerven und sehr gut zum Spiel passen. Unterbrochen werden diese vom Donner, dem Sturm oder knarrenden Geräuschen, wenn der Turm langsam instabil wird. Dieses harmoniert wirklich ausgezeichnet miteinander.
Bei der deutschen Synchronisation gibt es auch kaum etwas auszusetzen. Fast alle Sprecher passen sehr gut zu ihren Charakteren und liefern auch gute Arbeit. Einzig der Akzent der Russin ist vielleicht etwas zu klischeehaft geraten.
Gespräche laufen fast von selbst ab. Wir müssen anklicken, was wir fragen möchten. Dazu gibt es vier Symbole, wo man auswählen kann, ob wir über Beweise, Aussagen, Personen oder Aufträge reden wollen. Am Ende ist es aber immer am besten über alles zu reden, so dass die meisten Spieler nur einfach der Reihe nach alles durchklicken werden und so die Aufteilung in Themen eigentlich sinnlos ist.
Untertitel können jederzeit zugeschalten werden.


Zeit für erste Befragungen
Rätsel

Die meiste Zeit nimmt das Befragen von Verdächtigen und das Untersuchen aller Räume nach Beweisen in Anspruch. Diese dann richtig zu kombinieren und damit die gestellten Fragen zu beantworten machen etwa 90% des Spieles aus. Dabei ist es nicht streng linear. Oft können wir an zwei oder drei Fragen gleichzeitig ermitteln und kommen daher gut voran. Sucht man jeden Raum gründlich ab, hat man kaum Probleme zu erwarten. Der Schwierigkeitsgrad ist recht human. Ein paar kleinere Kombinationsrätsel kommen ebenfalls noch dazu. Hier ist meinst nur der passende Gegenstand zu suchen, um etwas zu öffnen oder ein paar Figuren auf dem Altar richtig anzuordnen.

Altarrätsel
Fazit

Nach dem, vor allem in der Geschichte, schwachen "Paradise", war ich gespannt ob Benoît Sokal in Sinking Island wieder zu alter Stärke zurückfindet. Es ist ihm gelungen. Dieses mal gibt es keine Fabelwesen und Fantasiewelten, sondern ein reales Szenario mit beeindruckenden Grafiken. Ein Krimi, der nur von der Frage "Wer ist der Täter?" lebt. Auf billige Gruseleffekte in düsteren Räumen wurde konsequent verzichtet. Jack Norm ist auch ein sehr interessanter Charakter. Genau so stellt man sich wohl einen Ermittler vor, unrasiert, charmant, humorvoll und dabei immer leicht zynisch.
In bester Miss Marple Manier sammeln wir Beweise und lassen das ein oder andere Alibi platzen, um am Ende den Täter zu entlarven. So simpel das Konzept auch sein mag, es funktioniert ausgezeichnet und motiviert bist zum Schluss. Anfangs sind die Laufwege noch etwas lang, da man die ganze Insel und das Hotel fast ohne Einschränkung sofort untersuchen kann. Später, bedingt durch das Sinken der Insel, wird alles übersichtlicher und kürzer. Genau anders herum, als sonst bei Spielen üblich.
 Ich kann „Sinking Island“ jedem Adventuredetektiv empfehlen und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch einmal ein Wiedersehen mit Jack Norm. Es bietet sich förmlich an, daraus eine Serie zu machen.


Unser Ermittler-Interface.
Systemanforderungen

Windows XP/Vista, 1,5GHz Prozessor, 512 MB RAM, DVD-ROM Laufwerk 4x, 64MB DirektX 9 kompatible Grafikkarte, DirektX 9 kompatible Soundkarte, DirektX 9.0c, 3 GBfreier Festplattenspeicher, Maus/Tastatur/Lautsprecher
USK: 12 Jahre
Hersteller
White Birds/Micro Application/Daedalic Entertainment/XIDER/bhv

2007

Mehr Bilder zum Spiel
Pressemitteilung zum Spiel
Artworks

  5.Oktober.2007.
Uwe Eiselt exklusiv für Uwes Adventureseite


Langsam setzt sich das Puzzle zusammen.

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