Simon the Sorcerer 4
Chaos ist das halbe Leben


Die Geschichte

Simon streitet sich mit seinem Bruder um die Fernbedienung, worauf  sie Simon an den Kopf geworfen bekommt. Er fällt in Ohnmacht und in einer Vision erscheint ihm seine alte Freundin Alix, welche ihn bittet in die Zauberwelt zu kommen, da alle in Gefahr seien und er sie retten solle. Also schnell den alten Schrank aufgetankt und wieder einmal geht es in die Zauberwelt. Mit rotem Mantel und gewohnt dämlichen Hut landet Simon auf einer Waldlichtung. Hier trifft er Alix, welche sogleich mit ihm Schluss macht. Er sei  langweilig und eine jammernde Memme mit Ordnungsfimmel.  Außerdem gäbe es gar keine Gefahr für die Zauberwelt und von einer Vision wüsste sie auch nichts. Schlimm genug, wenn ein Mädchen mit einem Schluss macht, noch schlimmer, wenn man eigentlich gar nicht weiß, dass man mit ihr zusammen war und was redet sie da überhaupt für Zeug? Nichts davon trifft auf unseren alten Draufgänger „Simon den Zauber“ zu. Das schreit ja förmlich danach, dass ein Doppelgänger hier sein Unwesen treibt. Den sollten wir uns einmal näher ansehen. Na, wenigstens kann es  jetzt wohl nicht mehr schlimmer kommen. Doch dann trat Rotkäppchen in Simons Leben...

Simon der Zauberer
Die Grafik

Im vierten Teil hat „Simon“ endlich die Top Grafik bekommen, die er sich verdient hat. Wunderschöne Hintergrundbilder lassen eine bezaubernde Märchenwelt entstehen.  Die Hintergründe selbst sind allerdings etwas leblos. Kein Blatt und keine Wolke bewegen sich. Letztere sehen wie festgeklebt aus.  Aufgelockert wird dies mit kleineren Animationen.  Wäsche und Fahnen bewegen sich im Wind, Motten schwirren ums Licht. Es gibt einen Springbrunnen und allerlei Getier im Wald.
Sehr schön animiert wurden alle Charaktere und können sich auch in Großaufnahme sehen lassen. Sehr schön für Fans der Serie ist, dass wir alte Bekannte vergangener Teile wieder treffen. So darf natürlich der Sumpfling nicht fehlen und auch Calypso ist, wenn auch nur als Geist, wieder mit von der Partie. Es gibt aber auch reichlich neue, welche teilweise aus anderen Geschichten ausgeliehen wurden.
Rotkäppchen, samt Großmutter und Wolf, treffen wir in der Märchenwelt und Orpheus sowie Eurydike machen es sich im Totenreich gemütlich. Für reichlich Abwechslung ist also gesorgt.


Rotkäppchen und Simon
Verpackung, Steuerung & Technisches

“Simon“ erscheint auf einer DVD, welche sich in einer DVD-Box befindet und zusätzlich noch einmal in einer geprägten Papphülle verstaut wurde. Dem Spiel liegt ein 18-seitiges gedrucktes Handbuch bei.
Gesteuert wird komplett mit der Maus im guten  alten „Point and Klick“. Mit einem Klick auf die linke Maustaste läuft Simon wohin wir wollen, mit einem Doppelklick rennt er. Über Gegenständen, die wir nehmen können, erscheint eine Hand, beim Betrachten ein Auge. Alles sehr einfach zu handhaben und schnell erlernt.
Das Inventar erscheint am unteren Bildrand. Hier werden unsere gefundenen Gegenstände aufbewahrt, kombiniert und wieder benutzt. Eine Karte ermöglicht uns schnelles reisen in der Märchenwelt. Eingebaute Hilfefunktionen scheinen der „ letzte Schrei“ bei Adventurespielen zu sein und so hat Simon gleich einige davon, um dem verzweifelten Spieler zu helfen. Durch drücken der Taste „H“ erscheinen alle Objekte auf dem Bild beschriftet, bei „G“ nur die zu benutzenden Gegenstände. Ein Journal im Menü schreibt alle unerledigten Aufgaben auf und bietet Hilfe in drei Schwierigkeitsstufen, vom kleinen Hinweis  bis  fast zur Auflösung. Gespeichert werden kann zu jeder Zeit, außerdem besitzt das Spiel eine autosave Funktion, welche in regelmäßigen Abständen speichert.
Die Version 1.0 hatte noch einige Fehler, welche aber bereits mit einem Patch beseitigt wurden. Dieser enthält außerdem zwei neue Zwischensequenzen, so dass man ihn unbedingt vor dem Spielen installieren sollte.


Das Rathaus in der Stadt
Sprache und Musik

Simon wird auch im vierten Teil wieder von Erik Borner gesprochen. Eine gute Wahl. Erik ist einfach der wahre Simon und ich kann mir keinen anderen in der Rolle vorstellen. Auch die anderen Rollen wurden professionell eingesprochen und mit Ausnahme des Königs fand ich alle Rollen passend besetzt. „Simon the Sorcerer“ lebt von seinem Humor und daher war es auch enorm wichtig eine gute Vertonung zu gewährleisten. In den Großaufnahmen ist allerdings nicht immer eine lippensynchrone Sprechweise erzielt worden.
Die Gespräche im Spiel laufen im Multiple Choice-Verfahren ab. Das bedeutet, dass wir aus verschiedenen Antworten wählen können und unter Umständen auch die richtige finden müssen, um im Spiel weiter zu kommen.
Musikalisch wird jetzt nicht unbedingt der große Soundtrack geboten, aber als Hintergrundmusik sind die, meist etwas mittelalterlich klingenden Stücke, gut geeignet und passen auch in die Märchenwelt.
Soundtechnisch gibt es auch kaum etwas auszusetzen. Wasser, Wind und Vogelgezwitscher, alles ist vorhanden. Einzig, dass Simon keine Geräusche beim Laufen macht, verwundert etwas. Er ist mit seinen Turnschuhen scheinbar lautlos unterwegs.


Die Burg ist noch nicht ganz fertig.
Rätsel

Simon ist ein klassisches  Adventure und klassischer könnten die Rätsel auch kaum sein. Keine Minispiele, keine Action, keine Labyrinthe, keine Maschinen oder Schieberätsel. Es wurde wirklich konsequent alles weggelassen, was den klassischen Comic-Adventurspieler verschrecken könnte. Was gibt es also zu tun?
Sammeln, was nicht niet und nagelfest ist, dies kombinieren und an den unmöglichsten Stellen anwenden.  Nicht alles dürfen wir aber gleich mitnehmen und so muss natürlich auch das ein oder andere Ablenkungsmanöver her.  Natürlich gibt es auch reichlich Botengänge zu erledigen. Dies ist immer mit lustigen Dialogen verbunden und es gibt kaum einen Bewohner, den wir nicht irgendetwas besorgen müssen. Klassische Simon- Rätselkost halt.
Im späteren Spielverlauf dürfen wir dann beide Simons spielen und auch zwischen diesen wechseln. Das zumindest ist neu bei Simon-Spielen und bringt etwas Abwechslung.



Eine Karte zum schnellen Reisen
Fazit

"Chaos ist das halbe Leben", ist der vierte Teil der Simon- Serie und kann auch gespielt werden, wenn die ersten Teile nicht bekannt sind. Es spielen aber einige Charaktere aus diesen mit und bei den Gesprächen mit ihnen ist es schon von Vorteil die Vorgänger zu kennen. Die Mischung aus, den Fans etwas Bekanntes zu bieten und gleichzeitig Neueinsteiger nicht abzuschrecken, ist Silver Style gut geglückt. Die Geschichte ist neu und lebt, wie „ Ankh“ auch, hauptsächlich von seinem Humor und der ist dem deutschen Entwicklerteam wirklich hervorragend gelungen. Es zündet zwar nicht jeder Gag und ein paar Gespräche sind auch etwas lang geraten, aber es überwiegt eindeutig das Positive. Der Schwierigkeitsgrad liegt im mittelschweren Bereich. Durch die Hilfefunktion dürften aber auch Neulinge gut zurechtkommen. Die Spielzeit ist mit ca.20 Stunden angenehm lang.
“Simon the Sorcerer“ ist zurück, und wie. Ein klassisches Comic-Adventure im modernen grafischen Gewand und ein großer Spaß für die ganze Familie. Dieses Spiel kann ich jedem nur wärmstens empfehlen.

 

Die Hilfefunktion
Systemanforderungen

  Pentium 4 mit 2GHz,, DirektX kompatible Grafikkarte 64MB (GeForce 3 oder besser, keine MX Karten), , DVD-ROM Laufwerk, 4 GB freier Festplattenspeicher, Maus und Tastatur, 512MB RAM, Windows XP/Vista
USK: ohne Atersbeschränkung
Hersteller
Silver Style/RTL Playtainment

2007

Mehr Bilder zum Spiel
Pressemitteilung zum Spiel


Unsere alte Freundin Alix

zurück zu Uwes Adventureseite

2.April.2007. Uwe Eiselt